Hacker School

In keinem Bereich ist der Fachkräftemangel so groß, wie in der IT. Händeringend suchen die Unternehmen nach guten Programmieren – und zwar weltweit, wie ich aus meiner Zeit bei Free2Move noch weiß, wo man den neuen Developern, neben Flug und Umzugskosten auch noch für 1 Jahr die Wohnung in Berlin bezahlt hat, sich um das Visum kümmerte und sie großzügig mit Home-Office-Tagen ausstattete.

Was würde also näher liegen, als in den eigenen Nachwuchs zu investieren? Jeder Fußballverein steckt Geld in die Nachwuchsförderung, weil er weiß, dass ihn das billiger kommt, als später auf dem Transfermarkt die Talente einzukaufen. Man müsste nur die Schulen großzügig mit moderner Computertechnik ausstatten und die Lehrer fortbilden, um die Schülerinnen und Schüler IT-Berufe zu begeistern. Eigentlich sollte der „Computer-Raum“ heute an jeder Schule der coolste, modernste Raum mit Startup-Atmosphäre sein, ein Mekka, in das jeder gerne pilgert, um sich auszuprobieren und auszutauschen.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Vielleicht ist das deutsche Bildungssystem zu schwerfällig, vielleicht sitzen in den Ministerien Leute, die von der Sache nichts verstehen. Jedenfalls sind die Computer-Räume sind immer noch die verstaubten, grauen Buden, die ich aus meiner eigenen Schulzeit noch kenne und Informatik wird so stiefmütterlich behandelt, als wäre es eine Modeerscheinung, die irgendwann wieder verschwindet.

Die Hamburger Hacker School ist angetreten, das zu ändern. Die gemeinnützige Orga-nisation hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass jeder junge Mensch das Programmieren kennenlernen soll, bevor er sich für einen Beruf entscheidet. Und zwar nicht nur theoretisch, sondern es  mit Begeisterung selbst erleben. Dazu veranstaltet die Hacker School Kurse in Schulen, in denen die Schülerinnen und Schüler von professionellen Programmieren, den sogenannten „Inspirern“, begleitet werden. Ohne Vorkenntnisse kann sich in diesen Kursen jeder selbst ans Programmieren wagen und so erste Erfahrungen in der digitalen Welt sammeln, die sonst vor allem in gekauften Apps auf dem eigenen Smartphone stattfindet.

Damit noch mehr Lehrerinnen und Lehrer auf das tolle Angebot aufmerksam werden und ihren Schülerinnen und Schülern einen dieser Kurse ermöglichen, war ich einen Tag bei einem solchen Kurs dabei und habe einen kleinen Film daraus gemacht.

Seht selbst: